Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Mikroplastik (3/3)

Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Mikroplastik (3/3)
Nachdem wir Euch im 2. Teil der Artikel-Serie Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Mikroplastik beschrieben haben:
- Warum Eric Liedtke, der früher als Vorstand das globale Markengeschäft von Adidas leitete, Mikroplastik als allgegenwärtigen Tötungsmaschine bezeichnet
- Wie sich Kunststoffe mit ihren chemikalischen Zusatzstoffen auf die Gesundheit auswirken
- Warum Plastik so eine Riesen-Lobby hat
zeigen wir Euch im letzten Teil der Artikel-Serie, wie Ihr Mikroplastik vermeiden könnt und warum Ihr auf Hundebetten aus Kunststofffasern verzichten solltet.

6. Was können wir zur Vermeidung von Mikroplastik tun?
Jedem der meint, Verzicht auf Plastik geht nicht, sagen wir: Doch, es geht. Es ist eine Frage, wie viel einem die eigene Gesundheit und die anderer Wert ist. Und denkt dran, es ist nicht „die Erde“, „der Planet“, „das Wasser“ oder „der Boden“, den wir Stück für Stück kontaminieren. Das sind unsere Lebensgrundlagen. Und das Problem ist, dass sich diese Kontamination mal nicht eben so beseitigen oder reinigen lässt. Dafür sind Mikroplastik und seine Mitbringsel zu kleinteilig.
Hier paar ganz konkrete Tipps, die einfach umzusetzen sind und Euch helfen eine hohe Plastik-Exposition zu reduzieren:
1. Wissensstand ermitteln
Zuallererst sollten wir uns vor Augen führen, wie wenig die meisten über dieses wichtige Thema wissen. Die internationale Earth Day Seite bietet hier verschiedene Quiz-Möglichkeiten zu unterschiedlichen Sub-Themen an. Super spannend.
2. Wissen erweitern
Um zu verstehen, welche Auswirkungen das eigene Konsumverhalten auf die Verschmutzung mit Mikroplastik hat, eignet sich bspw. die Wasserampel vom Weltfriedensdienst e. V.
3. Konsumverhalten ändern
Dazu folgende 3 Tipps:
1. Unverpackt einkaufen
Auf dem Wochenmarkt, in Unverpackt-Läden oder nur loses Obst, Gemüse einkaufen. Letzteres geht mittlerweile auch in manchen Discountern. Oder selbst anbauen und tauschen.
2. Keine Kleidung aus Kunstfasern kaufen
Auf künstliche Fasern verzichten und auf natürliche Fasern setzen, da freut sich auch die Haut und man braucht weniger Deo. Keine Fast Fashion-Textilien kaufen. Second Hand kaufen, ausleihen, selbst nähen oder nähen lassen (hier freuen sich bspw. Omis immer sehr 😊).
3. Putzmittel und Kosmetikprodukte dezimieren
Keine Kosmetikprodukte kaufen, denen Mikroplastik-Partikel hinzugefügt wurden – bspw. Peelings mit Plastikkügelchen.
Anstatt für jeden „Anwendungsfall” ein Mittel zu horten, lieber nur eine Handvoll Reiniger. Damit lassen sich 99 % aller Reinigungsherausforderungen lösen. Wir haben 4 Putzmittel zu Hause (3 für’s Bad, eins für die Küche) und es reicht 😌. Bei der Anwendung auf eine sparsame Dosierung achten, Reinigungsmittel selbst herstellen, gemäß Wasser-Härtegrad und nach Verschmutzungsgrad dosieren (Pulver oder Flüssigmittel sind oft besser als überdosierte Tabs).
Und übrigens: Wer auf die Zusatzbelastung des Wassers durch Weichspüler verzichtet, kann sich auch Peelings sparen. Denn die Handtücher sind dann einfach natürlich rauer. Und was für Putzmittel gilt, gilt auch für Kosmetika: Dass es bspw. keinerlei Duschgels braucht, um nicht gut zu riechen, zeigt folgender Selbstversuch.

5. Flaschen aus Glas oder Edelstahl
Nicht aus Plastikflaschen trinken. Umsteigen auf Glas oder Edelstahl. Letztere sind gerade für Kinder praktisch, da bruchsicher. Glasflaschen halten Getränke zudem am längsten kalt, gefolgt von Edelstahlflaschen.
6. Trinkhalme aus Glas oder Alu
Wir lieben Aperol-Spritz mit Strohhalm. Aber nur, wenn er aus Glas oder mindestens aus Edelstahl ist. Die aus Pappe werden super schnell latschig und die aus Nudeln – na ja 😉
7. Umsteigen auf Kleidung aus Naturfasern
Kleidung aus Naturfasern hält länger, kühlt und wärmt und ist wertiger.
8. Auch auf Naturfasern bei Sport- und „Funktionskleidung“ setzen
To be honest: Wir hassen dieses Wort und wir hassen auch diese Klamotten, weil sie wirklich nur Plastik sind. „Funktionskleidung“ ist ein Euphemismus für „Geldmacherei-Kleidung“. Eine „Wanderhose“ hier, eine „Radlerhose“ da – für alles braucht es heute „Funktionskleidung“. Als Seglerin wurde unsere Gründerin schon öfters dafür belächelt, nicht einmal eine Regenjacke zu besitzen. Aber sie fühlt sich lieber 90 % der Zeit, in der es nicht regnet, wohl, und bei Regen oder Regenprognose geht sie eh nicht segeln.
Solltet Ihr als „Outdoor“-Liebhaber in einen Monsun geraten, werdet Ihr nass. Aber das wird Euch wahrscheinlich nicht umbringen. Dafür schwitzt und stinkt man in Naturfasern nicht so wie in Plastik, was Euch auch zugutekommt, wenn Ihr Euch beim Sport verausgabt. Stellt Euch einfach die Frage, ob Ihr Euch wirklich lieber in enganliegende Kunststoff-Klamotten quetschen als luftig leichte ventilierende Kleidung aus Naturfasern tragen wollt, die den Schweiß aufnimmt, anstatt ihn an Euch herunterrinnen zu lassen.
Nachhaltige Verhaltensänderungen auf individueller Ebene sind wichtig. Nichtsdestotrotz sollte klar sein, dass Unternehmen bei der Plastik-Vermeidung die größere Schlüsselrolle zukommt. Und hier sind nicht nur Unternehmen aus der Verpackungs-, Chemie- oder Textilindustrie gefragt. Jedes Unternehmen nutzt Plastik in irgendeiner Form. Wie viel es produziert und oder verbraucht, ist entscheidend. Hier müssen Unternehmen spätestens durch die CSRD die Frage beantworten, in welchen Bereichen sich ihre geschäftliche Tätigkeit wesentlich auf die Verfügbarkeit und der Zustand von Wasser, Biodiversität und anderen Aspekten unserer Lebensgrundlagen auswirkt und wo sich die Verfügbarkeit und der Zustand dieser wiederum wesentlich auf ihre geschäftliche Tätigkeit auswirkt (sog. Doppelte Wesentlichkeitsanalyse).

7. Fazit: Hundebetten aus Kunststoff-Fasern
Wir hoffen, wir konnten Dir einen Einblick geben, warum Kunststoff-Fasern aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung mit massiven Gesundheitsrisiken behaftet sind. Warum es auch keine gute Idee ist, Hundebetten aus Recycling-Kunststoffen zu kaufen, zeigen wir Dir hier.
Denke daran:
1. Dein Hund liegt tendenziell mit seiner Schnauze und seiner Nase direkt auf dem Material. Er atmet das Mikroplastik somit noch stärker ein als Menschen, die bspw. Kunstfaser-Textilien tragen.
2. Besonders Hundewelpen neigen dazu vieles in den Mund zu nehmen und anzuknabbern. So gelangen die schädlichen Stoffe in üblichen Hundebetten zusätzlich auf oralem Weg in ihren Organismus.
3. Hunde ruhen / schlafen im Schnitt 14 - 20 Stunden pro Tag. Sie verbringen somit sehr viel Zeit auf dem Hundebett und sind den schädlichen Einflüssen somit länger ausgesetzt.
Textilien aus Kunststoff sind eine gefährliche Black Box, denn selbst wenn vereinzelte Chemikalien kritische Werte nicht übersteigen und für sich getestet unterhalb von irgendwelchen Sicherheitsgrenzwerten liegen, wird es spätestens, wenn man Hunderte von Chemikalien miteinander vermischt, schwierig. So viel kann man gar nicht testen.
Zum Wohle Deines Hundes, Dir selbst, anderer und unserer Lebensgrundlagen: Mache einen Bogen um Textilien aus Kunststoff-Fasern, vor allem, wenn es um Textilien geht, die in Innenräumen genutzt werden, auf denen Du oder Dein Hund schläft, die in den Mund genommen werden oder eng am Körper liegen.
❤️ Dein SUPAW SLEEP Team ❤️