Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Mikroplastik (2/3)

Gehirn mit Plastik

Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Mikroplastik (2/3)

Nachdem wir Euch in Teil 1 unserer Artikel-Serie Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Mikroplastik gezeigt haben, was Mikro- und Nanoplastik so gefährlich macht und welchen Preis wir für das Plastik-Zeitalter zahlen, zeigen wir Euch im 2. Teil:

  • Welche Industrie-Zweige zur besorgniserregenden Wasserqualität beitragen
  • Warum Eric Liedtke, der früher als Vorstand das globale Markengeschäft von Adidas leitete, Mikroplastik als allgegenwärtigen Tötungsmaschine bezeichnet
  • Wie sich Kunststoffe mit ihren chemikalischen Zusatzstoffen auf die Gesundheit auswirken
  • Warum Plastik so eine Riesen-Lobby hat

Die folgende Grafik zeigt, welche Industrie-Zweige zur besorgniserregenden Wasserqualität beitragen:

Industrie-Zweige, die zur besorgniserregenden Wasserqualität

Quelle: https://www.boell.de/sites/default/files/202506/wasseratlas2025_ii_web_20250404.pdf


Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Jürgen Orasche mahnen im Bayerischen Ärzteblatt in Anbetracht dieser Ergebnisse: „Eine wichtige Botschaft, die Mediziner verbreiten und in die Politik hineintragen sollten ist deshalb: Wasserschutz ist Gesundheitsprävention. Zu viel Bürokratie im Lieferkettengesetz sollte nicht als Vorwand dienen, Verbraucher- und Gesundheitsschutz auszuhebeln. Unternehmen dürfen nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden. Ein starkes Gesetz würde auch Importprodukte erfassen und nicht zu Benachteiligungen im internationalen Wettbewerb führen. Der Landwirtschaft wiederum sollte die Rolle der Grünwasserwirte (grünes Wasser: im Boden und der Vegetation gespeichertes Wasser) zugeschrieben werden. Sie sollte sich nicht mehr nur als Ernährer der Nation verstehen und die Gesellschaft sollte diese neue Rolle von Landwirten als Landschafts- und Wasserpfleger auch wertschätzen und honorieren. Gelder dafür zu zahlen wären keine Subventionen. Vielmehr würden wir die Dienstleistungen zum Schutz und Erhalt unserer Ökosysteme zahlen. Der Erhalt von Ökosystemdienstleistungen dient unmittelbar der Gesundheitsprävention.“

Meer


Welchen Einfluss Mikroplastik auf Menschen hat, die „idyllisch“ am Meer leben, analysierte dieses Forschungsteam in 218 Küsten-Gemeinden in den USA. Das Ergebnis: Menschen, in Gemeinden mit den höchsten Mikroplastikwerten wiesen im Vergleich zu Bewohnern von Gemeinden mit den niedrigsten Werten höhere Behinderungsraten auf – nach Berücksichtigung von Faktoren, die die Behinderungsrate beeinflussen könnten, wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Depressionen, Luftverschmutzung sowie Vermögens- und Ressourcenverteilung. Als Wasserratte und Seglerin macht mich das so unfassbar sauer und mir kommt immer wieder eine Erklärung (keine Entschuldigung) dafür in den Kopf, die ich Nikolaus Gelpke im float originals Podcast sagen hörte:

„Das Meer zeigt sich nicht so. Das Meer wirkt immer sauber, freundlich, im guten Zustand. Wenn man durch den Wald geht, sieht man: Da ist ein Baum gefällt oder der Baum ist krank, hat Borkenkäfer-Probleme oder so. Beim Meer sieht man das eigentlich nur dann, wenn es wirklich ’ne schwere Vermüllung gibt – an der Küste z. B. Ansonsten sieht man dem Meer nicht an, wie es ihm geht. (...) Das Meer macht immer gute Miene zum bösen Spiel – und das sind wir nicht gewohnt. Wir sehen sonst zerstörte Häuser, verschmutzte Landschaft, abgestorbene Bäume. Darauf sind wir gepeilt und darauf sind wir trainiert. Und wenn wir das nicht sehen, denken wir automatisch: Dem geht’s gut.“

Eric Liedtke, der früher als Vorstand das globale Markengeschäft von Adidas leitete, findet sehr klare Worte zum Thema Mikroplastik: „Mikroplastik entwickelt sich zu einer allgegenwärtigen Tötungsmaschine“. Eine Vermeidung von Plastik und eine Erhöhung des Einsatzes alternativer Materialien ist in Anbetracht bisheriger Forschungsergebnisse wirklich ratsam.

Gesundheitsrisiken durch Mikroplastik


Auch der internationale Earth Day 2024 forderte unter dem Motto Planet vs. Plastics ein Umdenken und eine Reduzierung um 60 % der Produktion ALLER Kunststoffe bis 2040. Denn bisherige Befunde geben zu denken. Wir haben Euch einen kleinen Auszug zusammengestellt, wie sich Kunststoffe mit ihren chemikalischen Zusatzstoffen auf die Gesundheit auswirken. Tipp: Wenn sich das Fenster mit den verlinkten Studienergebnissen öffnet, kann das manchmal etwas viel sein, aber ganz am Anfang gibt es immer ein „Abstract“. Den Text kopiert Ihr für einen ersten Überblick in einen Online-Übersetzer Eurer Wahl und erhaltet dann einen ersten Durchblick. Diese „Abstracts“ helfen den Lesenden, dass die Inhalte gar nicht mehr so abstrakt sind 😉 

1. Seit 80 Jahren verschlechtert sich die Spermien-Qualität bei Männern. Wissenschaftler dieser Meta-Studie haben relevante Literatur zu Tierexperimenten der letzten Jahre gesichtet und berechnet, dass die minimale Humanäquivalentdosis von Mikroplastik, die zu einer abnormalen männlichen Spermienqualität bei Menschen führt, 0,016 mg/kg/Tag beträgt. Die Tabelle der Meta-Studie zeigt eine Übersicht von Studien, die herausfanden, wie negativ sich Mikroplastik auf die Fortpflanzungsfähigkeit (inkl. Spermienqualität) bei Mäusen und Ratten auswirkt und wie die entsprechende Tagesdosis des jeweiligen Mikroplastiks bei Männern sein müsste, um negative Effekte – wie verminderte Spermienmotilität und -dichte, erhöhte Spermienfehlbildungsrate, Spermien-DNA-Schädigung, Zerstörung der Blut-Testosteron-Schranke, Apoptose spermatogener Zellen, Veränderung des Sexualhormonspiegels, Auswirkungen auf die Nachkommen herbeizuführen.

2. Mit einer durchschnittlichen Häufigkeit von 11,60 ± 15,52 Partikeln/g – im Vergleich zu 0,23 ± 0,45 Partikeln/ml im Sperma – machte es sich das Mikroplastik stärker in den Hoden bequem. Es bestand zu 67,7 % aus Polystyrol (PS), während Polyethylen (PE) und Polyvinylchlorid (PVC) die vorherrschenden Polymere im Sperma waren.

3. Diese Studie stellte eine negative Korrelation zwischen bestimmten Polymeren wie PVC und PET und dem normalisierten Hodengewicht bei Hunden fest. Bedeutet: Je mehr PVC und PET die Hoden von Hunden enthielten, umso niedriger war ihre Spermienzahl und ihr Gewicht. 

4. Als endokrine Disruptoren schädigen Phthalate (Kunststoff-Weichmacher, vor allem in Kunstleder enthalten) die Fortpflanzungs- und Nervensysteme, insbesondere bei Kindern vor und nach der Geburt. Epidemiologische Studien bringen Gehirne, die während ihrer Entwicklung Plastikchemikalien ausgesetzt waren, mit neurologischen Störungen wie ADHS und Autismus in Verbindung. Ein signifikant positiver Zusammenhang wurde zwischen Phthalat-Exposition und ADHS nachgewiesen.

5. Die Wahrscheinlichkeit für einen verkürzten Penis oder Abstand vom Anus zur vorderen Penisbasis bei Neugeborenen (anogenitaler Abstand), Asthma oder andere Atemwegserkrankungen steigt, je höher die Phthalat-Konzentration in einem Haushalt ist. 

6. Besonders deutliche Expositions-Ergebnis-Zusammenhänge mit substanziellen Beweisen lieferten Studien für Zusammenhänge zwischen Perfluoralkylsubstanzen und Fettleibigkeit bei Kindern und Erwachsenen, gestörter Glukosetoleranz und in Folge Gewichtszunahme, Schwangerschaftsdiabetes, reduziertem Geburtsgewicht, verminderter Spermienqualität, polyzystischem Ovarialsyndrom – einer bedeutenden Ursache für Unfruchtbarkeit –, Endometriose und Brustkrebs. Belege gibt es auch für Zusammenhänge zwischen Bisphenolen und Diabetes bei Erwachsenen, verminderter Spermienqualität und polyzystischem Ovarialsyndrom; Phthalaten und Frühgeburten, Fettleibigkeit bei Kindern und gestörter Glukosetoleranz; Organophosphat-Pestiziden und verminderter Spermienqualität sowie beruflicher Pestizidexposition und Prostatakrebs.

7. Die EU-Mitglieds­staaten stufen die Phthalate DEHP, DBP und BBP als fort­pflan­zungs­gefähr­dend ein, da sie bei Männern unter anderem den Testoster­onspiegel und die Zahl der Spermien senken

8. Brustkrebs und Unfruchtbarkeit werden zunehmend bei Menschen diagnostiziert, die in der Kunststoffproduktion und -gewinnung arbeiten und Personen, die Kunststofftextilien herstellen, sterben häufiger an Blasen-, Lungenkrebs, Mesotheliom und interstitieller Lungenerkrankung. Menschen in der Nähe von petrochemischen Anlagen haben ein um 19 % höheres Risiko Lungenkrebs zu entwickeln.

 

Das Waschen künstlicher Textilien ist die größte Quelle für den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt, insbesondere ins Meer. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forste und Tourismus verweist auf Hochrechnungen einer Studie der International Union for Conservation of Nature, laut der 35 % des Mikroplastiks im Meer vom Faserabrieb synthetischer Textilien stammen. Eine Waschladung Polyester-Materialien kann 700.000 Mikroplastik-Fasern im Wasser freisetzen, die in der Nahrungskette landen können.

5. Warum hat Plastik so eine Riesen-Lobby? 

Gewässerschutz kann nur gelingen, wenn er auch präventiv gedacht wird. Gesetzliche Maßnahmen wie die Wasserrahmenrichtlinie fokussieren sich vor allem auf Auswirkungen, die Schadstoffe auf Gewässer haben, nachdem sie in die Umwelt gelangen. Das ist aber meistens zu spät. Gelangen bspw. Ewigkeitschemikalien wie PFAS ins Wasser, lassen sie sich nicht oder nur mit immensem Aufwand wieder herausfiltern. Schadstoffbelastungen sollten schon freiwillig beim Produktdesign mitgedacht werden (so wie wir es tun) und besonders schädliche Stoffe auf politischer Ebene verboten werden.


Bürgerinnen und Bürger sehen zu Recht die Chemieindustrie am stärksten in der Pflicht Verantwortung für gute Wasserqualität zu sorgen:

Wer für gute Wasserqualität sorgen soll

Quelle: https://www.boell.de/sites/default/files/202506/wasseratlas2025_ii_web_20250404.pdf

Das Bewusstsein ist also da. Warum tut sich dann aber so wenig? 
Die Chemie- und Kunststoffindustrie hat in den letzten Jahrzehnten gut an Kunststoffen verdient, indem die Hersteller ihr jährliches Produktionsvolumen von unter 2 Mt im Jahr 1950 auf 460 Mt im Jahr 2019 steigerten. Ihre Strategie ist ähnlich der Öl- und Gas-Lobby: Beschwichtigung und Desinformation (wie die konkret in den letzten Jahren aussah, könnt Ihr Euch hier angucken).

Dafür, wie die Chemie- und Kunststoffindustrie beschwichtigt und desinformiert, gibt es viele Beispiele, hier sind 2 sehr konkrete:

1. Politik-Ebene:

Im Sommer 2024 stimmte die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten dafür mehr Ausnahmen bei der Verbannung chemischer Schadstoffe zuzulassen.

2. Unternehmensebene:

Diese Studie fand heraus, dass der Nanoplastikanteil in Wasser aus Plastikflaschen 10 bis 100 x höher als bisher angenommen ist (der Unterschied zur vorherigen Studie aus 2018 liegt in der feineren Messtechnik). 
Untersucht wurden 11 Marken aus 9 Ländern. Knapp eine Viertelmillion Nanoplastik-Teilchen enthält 1 Liter Wasser in Plastikflasche durchschnittlich.

Dabei führen vor allem wiederholtes Öffnen und Schließen des Flaschenverschlusses sowie das Zerdrücken der Flasche oder Hitzeeinwirkung (beispielsweise im Auto) zu einem höheren Plastik-Gehalt im Wasser.
Im Februar 2024 wandte sich CNN an die International Bottled Water Association (internationalen Verband für Flaschenwasser), um eine Stellungnahme zu gesundheitlichen Auswirkungen von Nano- und Mikroplastikpartikeln in Plastik-Flaschen zu erhalten. Ihre Antwort: „Diese neue Methode muss von der wissenschaftlichen Gemeinschaft umfassend geprüft werden, und es bedarf weiterer Forschung, um standardisierte Methoden zur Messung und Quantifizierung von Nanoplastik in unserer Umwelt zu entwickeln. Derzeit mangelt es an standardisierten Methoden und es besteht kein wissenschaftlicher Konsens über die potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen von Nano- und Mikroplastikpartikeln. Medienberichte über diese Partikel im Trinkwasser verunsichern die Verbraucher daher nur unnötig.“

Ich finde es erschreckend, wie hier abgewiegelt wird und keinerlei wissenschaftliche Gegen-Studien vorgelegt werden. Stattdessen wird so getan, als irren sich so viele hochrangige schlaue Wissenschaftler. Jeder, der weiß, wie viel Arbeit in Forschung steckt, kann da nur laut lachen.

Ölpest


Ich finde es krank, dass Hersteller und Vertreiber von Kunststoff-Produkten nicht sehen wollen, was ihre auf fossilen Brennstoffen basierenden Produkte nachweislich zu verantworten haben. Und ich frage mich, was diese Menschen in Anbetracht folgender Erkenntnisse in ein paar Jahren ihren (Enkel-)Kindern erzählen werden.

- 69 % der weltweiten Emissionen gingen von 1750 - 2023 auf das Konto von nur 180 Unternehmen, die entweder fossile Brennstoffe (Öl, Gas, Kohle) oder Zement als Geschäftsmodell hatten. Mehr als ein Drittel dieser Emissionen fällt sogar auf nur 24 Unternehmen. 
- 2023 verursachten 36 Konzerne die Hälfte der weltweiten CO₂-Emissionen. 25 von ihnen sind in Staatsbesitz. Auf das Konto von Kunststoffen gingen in dem Jahr dreimal so viele Emissionen wie auf das der Luftfahrt.
- Allein die extremen Hitzewellen zwischen 1991 und 2020 gehen auf Emissionen von nur 111 Unternehmen zurück und verursachte Schäden von 28 Billionen US-Dollar. Am meisten emittierten dabei BP, Gazprom, Saudi Aramco, ExxonMobil und Chevron. Sie verursachten Schäden in Höhe von ca. 9 Billionen Dollar und verdienen ihr Geld mit fossilen Energien.

„Unternehmen wie der saudische Staatskonzern Aramco, ExxonMobil & Co. verfügen über eine große Marktmacht – und nutzen diese im Sinne ihrer eigenen Interessen: Saudi-Arabien beispielsweise hat nicht nur sehr viel Geld mit dem Verkauf klimaschädlicher Gase gemacht, sondern blockiert auf internationaler Ebene auch den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen in jeglicher Form erfolgreich – zuletzt auf der Weltklimakonferenz in Azerbaijan im November (2024). BP wiederum hat von seinen Netto-Null-Zielen verabschiedet und streicht das Budget für klimafreundliche Investitionen zusammen. Unternehmenschef Auchincloss begründete dies mit einem Fokus darauf, den Marktwert des Konzerns zu steigern.“ so Stefanie Haas, Redakteurin bei FOCUS online.

Und wer jetzt meint: „Ach, das kann alles nicht sein.“ oder „Aber Klimaschutz ist so teuer.“, dem sagen wir: Nichts tun kostet mehr, als sich für den Schutz unserer Lebensgrundlagen einzusetzen. Ruft mal beim Rückversicherer Munich RE an und fragt, was den Münchner Dax-Konzern allein die Waldbrände in Los Angeles im Januar 2025 gekostet haben (also „nur“ ein Ereignis in „nur“ einem Bundesstaat (Spoiler: mehr als eine Milliarde €).
Und so brennen nach solchen Ereignissen dann auch die Bilanzen von Unternehmen und Rückversicherern.

Wer hier – wie unser aktueller Bundeskanzler – noch ernsthaft über die Optik von Windrädern „Windräder sind hässlich“ schwadroniert und Atomkraftwerke schöner findet, dem kann man nur gute Besserung wünschen.

Aber solange es Menschen und Unternehmen gibt, die vom Verkauf fossiler Energien massiv profitieren (die Öl- und Gasindustrie erzielte von 1970 - 2020 2,8 Milliarden US-Dollar Profit – pro Tag), kann man sich natürlich über die Optik von Windrädern echauffieren. 

The secret garden


Dazu muss man wissen: Merz war von 2016 bis 2020 Aufsichtsratsvorsitzender des deutschen Ablegers von BlackRock. Privatpersonen, Pensionsfonds und Banken vertrauen dem weltgrößten Vermögensverwalter die Verwaltung ihrer Ersparnisse in Höhe von 11,5 Billionen Dollar (= 11 500 000 000 000 $) an. BlackRock investiert sie in Unternehmen auf der ganzen Welt. Passend zu seinem Namen BlackRock investiert der schwarze Felsen 400 Milliarden US-Dollar (= 400.000.000.000 $) in Unternehmen für dreckige – da fossile – Brennstoffe, von denen die überwiegende Mehrheit Projekte oder Kapazitäten in diesem Bereich noch weiter ausbaut. Diese Investitionssumme macht BlackRock zum zweitgrößten institutionellen Investor in fossile Brennstoffe. BlackRock ist im Januar 2025 aus dem Bündnis für klimafreundliche Investitionen „Net Zero Asset Managers Initiative“ ausgestiegen hatte aber ein kuscheliges Plätzchen beim Investor Roundtable im Kanzleramt im Juli 2025. Wie normal es scheint, den Ex-Arbeitgeber des Bundeskanzlers zu so einem Investoren-Treffen einzuladen, zeigt diese Aufnahme. Da kann man sich dann nur der Frage der Bundestagsabgeordneten Nicole Gohlke (Stellvertretende Fraktionsvorsitzende DIE LINKE, Sprecherin für Bildung und Wissenschaft) anschließen: „Frage für die Demokratie: Ist das noch Kanzler oder schon Kundenberater?

Wir zahlen jetzt schon für die Schäden, die diese Unternehmen Jahrzehnte lang angerichtet haben. Wenn wir die klar benennbaren verursachenden Unternehmen nicht zur Kasse bitten und aufhören sie weiter zu bereichern, indem wir ihre Produkte kaufen, werden wir diese Schäden noch teurer bezahlen: mit noch höheren Versicherungsprämien, noch mehr Versorgungsausfällen, noch mehr zerstörten Existenzen – und noch größeren monetären Verlusten.

„Denn sie wussten nicht, was sie tun.“


Die 1969 am MIT gegründete Union of Concerned Scientists (Vereinigung besorgter Wissenschaftler) mit Hauptsitz in Cambridge und mehr als 250.000 Mitgliedern hat einen Bericht veröffentlicht. Darin zeigt sie, wie die Player der fossilen Brennstoffindustrie Jahrzehnte verschleierten, welche katastrophalen Folgen ihre Produkte für unsere Lebensgrundlagen haben.

Ihre Forschungsergebnisse haben ergeben, dass nur 122 Unternehmen seit 1959 für mehr als 94 % aller industriellen CO₂-Emissionen und seit 1981 für 75 % aller industriellen CO₂-Emissionen verantwortlich sind (weiter oben in dem Artikel war der Betrachtungszeitraum 1750 - 2023). In diesen Zeiträumen lagen den Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie bereits klare wissenschaftliche Beweise dafür vor, dass ihre Produkte das Klima negativ verändern. 
Und so verklagen gerade Dutzende Bundesstaaten, Bezirke, Städte und Stämme in den Vereinigten Staaten und ihren Territorien große Unternehmen der fossilen Brennstoffindustrie wegen Betrugs, Klimaschäden oder organisierter Kriminalität.

Mehr über die Machenschaften der Öl- und Gas-Industrie – auch als „Big Oil“ bezeichnet – könnt Ihr hier erfahren.

Im letzten Teil unserer Artikel-Serie Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Mikroplastik, zeigen wir Euch, wie einfach Ihr Plastik vermeiden könnt und warum es so wichtig ist, dass Eure Hunde nicht auf Hundebetten aus Polyester, Kunstleder, Viscoschaum, Memory Foam, Schaumstoff, Styropor, EPS-Kugeln und künstlichem Latex schlafen.