Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Hanf (2/3)

Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Hanf (2/3)
Nachdem wir in Teil 1 der Artikel-Serie Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Hanf gezeigt haben, was das Tolle an Hanf ist und welche 2 Männer eine tragende Rolle bei der Erwirkung des Hanfverbots spielten, zeigen wir Euch in Teil 2, wer noch vom Hanf-Verbot profitierte und wie die Welt heute aussehen würde, hätte es das Hanfverbot nicht so lange gegeben.
Das Unternehmen DuPont
DuPont wurde 1802 als Sprengstoff-Unternehmen gegründet. 1930 bat Elmer Bolton, damals neuer Leiter der Chemieabteilung, Wallace Carothers Polymere auf Acetylenbasis zu untersuchen.
1931 meldete DuPont ein Patent auf lineare Kondensationspolymere an und legte der American Chemical Society ein Papier vor, in dem sie Superpolyester vorstellten, die extrudiert und zu Fasern mit seidenähnlichen Eigenschaften gezogen werden konnten.
Am 28. Februar 1935 gelang der „Durchbruch“: Es entstanden Fasern, die nach dem Kaltziehen fest, elastisch, unempfindlich gegenüber Wasser und meisten Lösungsmitteln waren. DuPont entschied sich im Juli 1935 für die Serienproduktion dieser Faser.
Der Marktentwicklungsprozess löste in der Textilindustrie Gerüchte über die neue Faser aus. DuPont hielt sich bedeckt, bis das Nylonpatent im September 1938 erteilt wurde. Das Werk in Seaford wurde am 12. Oktober genehmigt, und zwei Wochen später kündigte DuPont Nylon in einer landesweiten Sendung am 27. Oktober 1938 im Herald Tribune Forum in New York City an.
Bis DuPont 1938 mit dem Bau seines ersten Werks in Seaford begann, hatten bereits über 230 Chemiker und Ingenieure an dem Projekt gearbeitet, dessen Kosten 27 Millionen Dollar betrugen.
Laut dieser Quelle patentierte DuPont 1937 zudem ein neues Bleichverfahren zur Papierherstellung aus Zellstoff und empfahl seinen Aktionären, in die neue petrochemische Industrie zu investieren, da die „Regierung die Akzeptanz dieser neuen Industrien erzwingen werde“. Leider bleib unsere Anfrage, woher die Artikel-Verfasser diese Information haben, unbeantwortet.
Auch diese Quelle geht auf DuPonts Entwicklung eines neuen chemischen Verfahrens zur Umwandlung von Holzzellstoff in Papier ein und ergänzt, dass Harry Anslinger seine familiären Verbindungen zu DuPont Chemical nutzte.
Diese Quelle bestätigt ebenfalls, dass DuPont 1937 ein neues Verfahren zur Papierherstellung aus Holzzellstoff patentierte und verweist zudem darauf, dass diese Verfahren (Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen aus Öl und Kohle sowie der Verfahren zur Papierherstellung aus Holzzellstoff) laut DuPonts eigenen Unternehmensunterlagen und Historikern bis in die 1990er Jahre über 80 % aller Eisenbahnwaggonladungen des Unternehmens ausmachten. Der Artikel kommt zu dem Schluss: Wäre Hanf nicht verboten worden, wären 80 % des Geschäfts von DuPont nie zustande gekommen und der Großteil der Verschmutzung unserer Flüsse im Nordwesten und Südosten der USA wäre nicht entstanden. Leider blieb auch hier die Rückfrage nach den Quellen dafür unbeantwortet.
Was klar wird ist, dass DuPont ein großes Interesse daran hatte, dass sich die Investitionen, die es in die Jahre lange Entwicklung der Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen aus Öl und Kohle sowie zur Papierherstellung gesteckt hatte, lohnten. Schließlich betrugen allein die Entwicklungskosten für das Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen aus Öl und Kohle 27 Millionen Dollar. Da kam dem Unternehmen das Nutzhanf-Verbot natürlich mindestens sehr gelegen.
Wie egal DuPont Menschen, Tiere und unsere Lebensgrundlagen sind, könnt Ihr hier nachlesen. DuPont schaffte es 2019 zudem den Toxic 100 Water Polluters Index anzuführen und war demnach der größte Verschmutzer von Wasser in den Vereinigten Staaten.
Andrew Mellon
Über ihn reicht es 4 Punkte zu wissen: zu besagter Zeit Finanzminister der USA, Multimilliardär, reichster Mann der USA und „zufälligerweise“ Hauptfinanzier von DuPont. So verhalf er DuPont Geschäfte auszubauen und Projekte zu finanzieren.
1936 erreichte die Anti-Hanf-Propaganda mit dem als „Anti-Drogen-Kinofilm“ getarnten „Reefer Madness“ („Joint-Wahnsinn“) ihren Höhepunkt. In ihm wurde gezeigt, wie High-School-Schüler nach Cannabis-Konsum wahnsinnig werden, Verkehrsunfälle verursachen und Suizid begehen. Der Kinofilm avancierte zum idealen Medium, um Hanf als „Mörder der Jugend“ und „Teufelskraut“ zu stigmatisieren.
Am 02. August 1937 verabschiedete der Kongress den Marijuana Tax Act. Demnach waren industrielle Hanffasern, Hanfsamenprodukte und Öl nicht steuerpflichtig (nur das blühende / harzhaltige Material – Blätter, Blüten, unreife Stängel, Harz – fiel unter die Steuerpflicht). Allerdings war in der Praxis die Abgrenzung schwierig, und die Behörden behandelten Anbau und Verarbeitung oft pauschal als verdächtig.
Harry Anslinger, der Mann, der den Hanf-Propaganda-Stein ins Rollen brachte, gestand der BBC 1954 seine Motivation, Hanf zu bekämpfen: Er sah darin die Möglichkeit, die Bedeutung seiner Behörde zu steigern. Nach seinem Tod werteten Historiker Anslingers Archiv aus. Sie fanden 200 Horror-Geschichten der Boulevardpresse, von denen sie 198 als erfunden oder falsch bewerteten. Also etwas, das man heute als Fake News bezeichnen würde, ähnlich, wie das, was die Öl- und Gas-Industrie bis heute macht.
3. Wie würde unsere Welt heute aussehen, wäre Hanf nicht niedergemacht und verboten worden?
Wäre Hanf nicht so stigmatisiert, der Hanf-Anbau nicht so komplex und kompliziert gestaltet worden und wäre es zwischen 1982 und 1995 nicht zu einem gänzlichen Nutzhanfanbau-Verbot in Deutschland und vielen anderen Ländern gekommen, hätte man dieses supaw Material weiterentwickeln und ausbauen können. Welche Produkte heute mindestens viel verbreiteter, wenn nicht sogar „Standard“ wären, erfährst Du hier.
1. Autos
„Why use up the forests which were centuries in the making and the mines which required ages to lay down, if we can get the equivalent of forest and mineral products in the annual growth of the hemp fields?“
Diese Frage motivierte Henry Ford sich für nachwachsende Biorohstoffe zu interessieren – v. a. Hanf und seine Verarbeitung zu Kraft- und Kunststoff.
1941, nach 12 Jahren Forschung und Entwicklung, präsentierte er ein „Zukunftsauto“ mit dem Claim „Das Auto, das auf dem Acker wächst“. Henry Ford hatte festgestellt, dass praktisch alles, was aus Kohlenwasserstoffen, auch aus Kohlenhydraten hergestellt werden kann. Das Auto besteht aus zellulosehaltigen Fasern wie Hanf, Flachs, Weizenstroh und Sisal. Kombiniert mit Harz als Bindemittel und unter einem hydraulischen Druck von 1500 psi geformt, hatte Fords Prototyp eine zehnmal höhere Stoßfestigkeit als Stahl und wog 100 Pfund weniger als ein vergleichbares Stahlauto (Ideas for Sustainability, Janis Birkeland, 2002, S. 205 - 206). Angetrieben wurde das Hemp-Car mit aus Hanf gewonnenem Treibstoff.
Verschiedene Automobilhersteller griffen Henry Fords Vorstoß auf und begannen Hanf in ihren Fahrzeugen zu verwenden. Wie das aussehen kann, zeigen folgende Beispiele: 2017 besuchte Fernsehmoderator und Sportwagen-Enthusiast Jay Leno Bruce Dietzen, der ein Auto bauen ließ, dessen Karosserie aus Hanf besteht. 2019 brachte Porsche den 718 Cayman GT4 Clubsport mit Karosserieteilen aus Hanf heraus, die das Gewicht des Wagens reduzieren.
2. Kraftstoff
„Farmers could 'grow fuel' on their own farm, and end their dependence on expensive, imported, polluting and non-renewable fossil fuels.“
(Ideas for Sustainability, Janis Birkeland, 2002, S. 205)
Hanfsamen liefern ein Öl, das auch zu Biodiesel gepresst werden und fossile Brennstoffe ersetzen kann. Es wird auch Hempoline – in Anlehnung an Gasoline (Englisch für Benzin) – genannt. Über Jahrhunderte hinweg wurde Hanföl als Lampenöl verwendet, bis Erdöl eingeführt wurde.
Während Rudolf Diesel seinen Motor auf der Weltausstellung 1900 in Paris mit Erdnussöl betrieb, setzte Henry Ford in seinem Hanf-Auto auf Hanf.
Hanf-Biodiesel hat folgende Vorteile:
- Entflammt erst bei ca. 148 °C bei Kontakt mit einer Zündquelle – Diesel schon bei 55 - 70 °C
- Ist schmierfähiger als Dieselkraftstoff aus Erdöl und kann so die Lebensdauer von Dieselmotoren verlängern (ebd.)
- Beeinflusst Kraftstoffverbrauch, Selbstzündung, Leistung und Motordrehmoment wenig (ebd.)
- Ist biologisch abbaubar, ungiftig und produziert weniger Treibhausgase im Vergleich zu fossilen Brennstoffen
3. Beton in der Baubranche und Architektur
40 % des Energieverbrauchs und 36 % der Treibhausgasemissionen verursacht der Bausektor. Bei der Verwendung von Hanfbeton hingegen, hat der Bausektor die Chance ein Material zu verwenden, das eine Kohlenstoffsenke darstellt, da Hanf mehr CO₂ speichert, als während seiner Herstellung erzeugt wird. Die Europäische Kommission konstatiert: Die Energieeffizienz-Verbesserung im Bausektor, zu der Hanf beitragen kann, wird für die Verwirklichung des Ziels der CO₂-Neutralität bis 2050 im Rahmen des europäischen Grünen Deals eine wichtige Rolle spielen.
Wäre Hanf nicht stigmatisiert und der Nutzhanf-Anbau so bürokratisiert und problematisiert und de facto unmöglich gemacht worden, würden wir in gemütlicheren Hanfhäusern mit einem Top-Raumklima leben und Geld und Energie sparen, da Hanfbeton viel besser isoliert als Beton. Aber warum ist Hanfbeton besser als normaler Beton?
Hanfbeton wiegt nur ca. 1/6 verglichen mit normalem Beton, ist aber deutlich stärker und trotzdem flexibel, was ihn erdbebensicher macht. Hanf isoliert viel besser als Beton und so kann beim Bau mit Hanf auf Dämmung verzichtet werden. Mit einer Mauerdicke von 40 Zentimetern wird ein Wert erreicht, der dem höchsten Klimahausstandard entspricht. Zudem „atmen“ Hanf-Gebäude und regulieren so Feuchtigkeit und Wärme. So entsteht ein hervorragendes Raumklima: kühl im Sommer, warm im Winter.
Hanf ist hochgradig feuerresistent, schwer entflammbar und widerstandsfähig gegen Schädlinge sowie Pilzbefall. Er ist sehr langlebig und resistent gegen Wind, Wetter und Zeit. Diese 3 Elemente machen Hanfbeton mit den Jahren nur noch fester.
Von antibakteriellen Hanf-Waschbecken bis zu ganzen Häusern – wie Architekt Antony Gibbon mit seinem Mobius-Haus in Hongkong und seiner Vision des Hauses „The Twine“ zeigt – hat die Baubranche durch das Nutzhanfanbau-Verbot enormes Potenzial verschlafen.
4. Plastik
Hanfsamen liefern ein hochwertiges, essbares Öl mit hohem Nährwert, das als Rohstoff für biologisch gewonnene Kunststoffe, Harze, Farben, Lacke und Schellack verwendet werden kann (Ideas for Sustainability, Janis Birkeland, 2002, S. 205). Anstatt also endliche fossile Brennstoffe aus der Erde für die Plastik-Herstellung herauszuholen, hätte sich der Chemie- und Kunststoffsektor biologisch abbaubarem Hanfplastik widmen können.
5. Kleidung
Hanf-Stoff ist strapazierbarer als Baumwolle und Polyester. So kann Hanf-Kleidung länger getragen werden, was Zeit, Geld und Ressourcen spart und Hanf- langlebiger als Baumwoll-Kleidung macht.
Für Kleidung sind Hanffasern aus 6 Gründen geeignet:
- Atmungsaktiv: Hohlräume in der Hanffaser ermöglichen eine gute Luftzirkulation. Anders als bei Kunstfasern hat man nicht das Gefühl eine Plastik-Kutte zu tragen, man schwitzt viel weniger und hat das Gefühl, dass die Haut unter Hanf-Kleidung atmen kann.
- Hautfreundlich (siehe 6. Körperpflege)
- Haben einen angenehm körnigen Griff und einen natürlichen Glanz
- Passen sich super an und werden mit jedem Waschen und Tragen weicher – Hanf-Kleidung altert wie ein guter Wein
- Wirken sich nicht negativ auf das Haut-Mikrobiom aus, da sie keine chemischen Zusätze enthalten – im Gegensatz zu Kunststofffasern
- Tragen sich gerade im Sommer angenehmen, weil sie:
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- Dreimal so viel Feuchtigkeit (Schweiß) aufnehmen wie Baumwoll-Kleidung – ohne sich feucht anzufühlen – und ebenfalls dreimal schneller trocknen als Baumwolle
- Bis zu 90%igen UV-Schutz bieten – abhängig von Gewebedichte, Färbung, Garnstärke
- Salzwasser-beständig sind, was sie zum super Material für Bademode macht
6. Körperpflege
Wäre Nutzhanf nicht so lange verboten worden, wäre wohl bei mehr Kosmetik-Unternehmen der Groschen gefallen, welches enorme Potenzial in Hanf-Pflegeprodukten schlummert. Denn Hanfsamen liefern ein Öl, das die Haut beruhigt und aufgrund der darin enthaltenen Gamma-Linolensäure (2 - 3 %) eine antientzündliche Wirkung hat. Sie hilft bei Neurodermitis und anderen Hautkrankheiten. Wir schreddern uns bspw. Hanfsamen morgens mit in unseren Smoothie und unsere Haut hat sich seitdem nochmal um einiges verbessert.
7. Bettwäsche
Wie schon unter 5. Kleidung erklärt, hat Hanf die Eigenschaft wie eine natürliche Klimaanlage zu funktionieren, sprich bei Wärme zu kühlen und bei Kälte zu wärmen. Ist das nicht genial? Wir sagen es immer wieder: You cannot outperform nature. (Man kann die Natur nicht übertreffen.) Da Menschen nachts schwitzen – die einen mehr, die anderen weniger – machen die feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften (nimmt dreimal so viel Feuchtigkeit (Schweiß) auf wie Baumwolle und trocknet ebenfalls dreimal schneller als Baumwolle) sowie seine antimikrobielle Wirkung Hanf zum idealen Material für Bettwäsche.
8. Papier
Die Gutenberg-Bibel und der erste Entwurf der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung wurde auf Hanfpapier geschrieben. Van Gogh, Rembrandt und Gainsborough malten auf Hanfleinwänden.
Hanf- ist tendenziell heller als Holzpapier, da seine Fasern heller sind. Deshalb braucht es weniger bis keine Bleichmittel, was wiederum unsere Lebensgrundlagen schont. Unser Hanf-Kärtchen mit unseren Hundebettpflege-Tipps, das wir zu jeder Hundebett-Bestellung dazugeben, wird in Portugal mit natürlichem Wasserstoffperoxid, das einige Menschen u. a. auch zum Gurgeln bei Halsschmerzen verwenden, gebleicht.
Zudem sind die Hanffasern länger und beständiger als andere Pflanzen-Fasern, weshalb man aus ihnen strapazierfähigeres und reißfesteres Papier herstellen kann. Deshalb kann es bis zu sieben-, Holzpapier nur bis zu dreimal, recycelt werden. Da Pflanzenfasern beim Recycling kürzer werden, dauert es bei den längeren Hanffasern länger, bis sie für die Papierherstellung unbrauchbar sind.
Hanf enthält außerdem weniger Lignin als Holz. Lignin sorgt dafür, dass Papier vergilbt und zerfällt, deshalb wird dieser Stoff aus herkömmlichem Papier mit chemischen Verfahren herausgelöst, was unsere Lebensgrundlagen stärker belastet. Dieser Prozess sorgt für den Zerfall von Büchern, der bspw. in Bibliotheken zu beobachten ist.
Im letzten Teil unserer Artikelserie Hundebett Expertenwissen – Materialkunde: Hanf zeigen wir Euch, warum Hanf im Hundebett echt super ist und unsere Lebensgrundlagen schützt.